Rhodesian
MIXXIS
Rhodesian Ridgeback- Dalmatiner

Hunde Krankheiten

Für jeden Hundehalter ist es wichtig, Krankheiten früh genug zu erkennen und die erste Diagnose stellen zu können, um dann die entsprechenden Maßnahmen einleiten zu können.
Krankheiten kündigen sich oftmals durch kleine Vorzeichen, wie Veränderungen im Verhalten an, die nur der Halter einschätzen kann.


Parasitäre Erkrankungen
Borreliose, Läuse & Haarlinge, Flöhe, Räude, Darmparasiten
Bakterielle Erkrankungen
Leptospirose Zwingerhusten
Virelle Erkrankungen
Anst.Leberentzündung, Parvovirose, Staupe, Tollwut, Pseudowut
Einzellinfektionen
Toxoplasmose, Einz.Darmparasiten
Sonstige Erkrankungen
Magendrehung
Südländische Krankheiten oder Urlaubsmitbringsel
Leishmaniose, Herzwürmer, Babesiose
Notfallapotheke
Erste-Hilfe-Koffer
Tötliches Virus innerhalb der ersten Lebenstunden
Das Canine Herpesvirus

Parasitäre Erkrankungen

Borreliose, Läuse & Haarlinge, Flöhe, Räude, Darmparasiten

Die Borreliose ist eine durch Zecken übertragene bakterielle Infektion. In Deutschland ist der Überträger meist der Holzbock (besonders im Süden Deutschlands), der auf ca. 80 cm Höhe auf seinen Wirt wartet. Den nimmt der Holzbock aufgrund seiner thermotaktilen Sinnesorgane wahr und lässt sich fallen.

Der Anfang macht meist eine rote, knöchrige Veränderung der Bissstelle und wenn dann noch die ersten Symptome wie Fieber, Aphatie und Appetitlosigkeit hinzukommen, ist dies eine Bestätigung des Verdachts. Hinzu kommen meist noch allgemeine Muskel- und Gelenkschmerzen. Meist sind verschiedene Gelenke abwechselnd betroffen, besonders die Gelenke der Vorder- und Hinterläufe. Aufgrund der Gelenkentzündung bewegt sich der Hund ungern und lahmt besonders nach dem Aufstehen. Außerdem reagiert der Hund gereizt auf Berührungen, weil diese schmerzen.
Die Symptome treten nicht immer alle gleichzeitig auf, manchmal auch nur einzeln und oft erst Tage bis Wochen später, daher sollte man nach einem Zeckenbefall immer an Borreliose denken.

Eine Behandlung mit Antibiotika ist vielversprechend, aber auch langwierig. Daher sollte eine Impfung des Hundes erfolgen und sich in den Hochzeiten, Frühsommer bis Herbst vom lichten Wälder und Waldstellen ferngehalten werden und der Hund sollte nach jedem Spaziergang nach Zecken absucht werden.
Es gibt die Möglichkeit, dem Hund Mittel gegen Zecken zu geben, um das Risko gering zu halten.

Ein starker Befall mit Läuse und/oder Haarlingen ist ein deutliches Zeichen von schlechter Fellpflege. Verstärktes Kratzen kann zu offenen Wunden führen und somit Sekundärinfektionen begünstigen.
Die Behandlung erfolgt ähnlich wie beim Menschen mit Shampoos und Pudern. Die Aufenthaltsorte des Hundes sollten ebenfalls mit Antiflohmitteln behandelt werden, die Sie beim Tierarzt bekommen.

Starker Juckreiz ist ein Anzeichen für den Befall mit Flöhen. Weitere Merkmale, die typisch sind für Flöhe, ist deren Kot - schwarze, kleine Kügelchen. Sie selber können die Flöhe mit blossem Auge erkennen, weniger die Einstichstellen. Die Flöhe selber halten sich am liebsten an warmen Körperstellen wie Ohren, Achseln und Schenkelinnenseiten auf.

Flohstiche können bei manchen Hunden durch den Eintrag des Speichels Allergien auslösen. Durch ständiges Kratzen entstehen offene Wunden, die für Sekundärinfektionen die Türen öffnen. Gegen den Juckreiz wird der Hund mit Cortisonpräparaten behandelt.
Adulte Flöhe halten sich nur die kürzeste Zeit auf dem Hund auf. Die Floheier, Larven und Puppen sind überhaupt nicht auf dem Hund zu finden, sondern in der Umgebung des Hundes. Daher ist es so wichtig, die Umgebung eines mit Flöhen befallenen Hundes zu behandeln und die Decken bei 95°C zu waschen.
Der Floh ist der Übertrager des Gurkenbandwurms.

Unter dem Oberbegriff
Räude verbergen sich durch Milben verursachte Hauterkrankungen. Hautveränderungen sind immer die Symptomatiken, obwohl verschiedene Milben den Hund auf verschiedene Weise schädigen.
Die Hunde-Räudemilbe bohrt Gänge in die Oberhaut, der dort ausgeschiedene Kot verursacht einen oftmals sehr starken Juckreiz. Der Befall breitet sich von den Ohren her aus und kann sich über den ganzen Körper ausbreiten.
Auch der Mensch kann von ihnen befallen werden, jedoch sterben diese Parasiten nach kurzer Zeit ab, weil der Mensch nicht der richtige Wirt ist. Die Behandlung des Hundes erfolgt durch Bäder und weitere Fellbehandlungen. Bis zur vollständigen Heilung muss der Hund isoliert werden.

Die häufigst vorkommenden
Darmparasiten sind die Würmer. Unter Würmern versteht man wirbellose Lebewesen von länglicher und im Querschnitt runder bis ovaler Form, häufig von geringer Größe.
Ihr Vorkommen bereitet meist nur bei stärkerem Befall Probleme, welche durch Wurmkuren leicht wieder in den Griff zu bekommen sind.

Der Hundespulwurm ist der am häufigsten vorkommende Darmparasit, da 90 % aller Welpen als infiziert gelten. Typische Symptome sind Erbrechen und Durchfall, die Welpen fressen wenig und magern schnell ab, gleichzeitig wirkt der Bauch aufgedunsen. Während der Entwicklung wandern die Spulwürmer durch die Darmwand in die Leber und von dort aus in die Lunge. Da angekommen, werden die Parasiten ausgehustet und wieder verschluckt. So kommen die adulten Spulwürmer wieder in den Darm, wo die Eier abgelegt werden.
Durch die Stoffwechselprodukte der Larven können Allergien ausgelöst werden und das massenhafte Durchbrechen in Darm, Leber oder Lunge kann die Organe stark schädigen und zu weiteren Infektionen führen. Wenn sich die Spulwürmer stark vermehren, können sie aus der Nahrung soviel Nährstoffe entziehen, dass es dem Welpen selber nicht mehr reicht.

Da sich Hündin und ihren Welpen gegenseitig mit den Parasiten anstecken, sollten Mutter und Welpen alle 14 Tage entwurmt werden. Nach der Entwöhnung sollte ein bis zwei Monate weiter entwurmt werden. Anschließend jedes halbe Jahr.

Peitschenwürmer sind ebenfalls für Welpen und auch nur bei starkem Befall gefährlich. Die Blutsauger bohren sich in die Darmwand, was zu Anämie (Bluarmut) führen kann. Dies hat zur Folge, dass die Entwicklung des Welpen gestört werden kann.

Bandwürmer brauchen einen Zwischenwirt, um sich vollständig entwickeln zu können. So ein Zwischenwirt für den Gurkenbandwurm können Flöhe oder Haarlinge sein.
Der Hund zerbeisst die Flöhe oder Haarlinge und verschluckt sie, dadurch gelangen die Finnen in den Magen. Aus den Finnen entwickeln sich im Hundedarm die adulten Bandwürmer und die legen entweder Eier im Darm oder vermehren sich auch, indem sie einzelne Wurmglieder (Proglottiden) abschnüren, die sich zu infektiösen Finnen heranwachsen. Und genau die verursachen den Juckreiz am Anus. Der Hund versucht diesen Juckreiz durch das typische Schlittenfahren (rutschen auf den Po) zu lindern. Die austretenden Badwurmglieder sind mit blossem Auge zu erkennen.

Der Bandwurm ist bei einem Hund in jedem Alter schädigend. Jeder Parasit belastet das Immunsystem. Bandwürmer können auf anderen Hunde und auch auf den Menschen übertragen werden.

Für den Menschen ist eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm besonders gefährlich. Dient der Mensch als Zwischenwirt, so stellt er einen Fehlwirt da. Es entwickeln sich Finnen in ihm, die beim Fuchsbandwurm Kindskopfgröße erreichen können. Diese Finnen beinhalten tausende von Bandwurmlarven und können tödliche Gewebeschäden verursachen.

Bakterielle Erkrankungen

Leptospirose Zwingerhusten

Die Leptospirose wird durch Bakterien hervorgerufen, die vor allem in stehenden Gewässern vorkommen. Eine Übertragung von infizierten Hunden durch Speichel oder Urin ist möglich. Nach einer Inkubationszeit von ein bis zwei Wochen bricht die Erkrankung mit schwer zu deutenden Symptomen aus:

  • Starkes Erbrechen,
  • teils blutiger Durchfall,
  • plötzliche Schwäche,
  • Futterverweigerung,
  • hohes Fieber,
  • Atembeschwerden,
  • vermehrter Durst und
  • häufiger Harnabsatz.
 Das Überstehen der Krankheit geht meist mit chronischen Nierenschäden einher.

Der Name
Zwingerhusten (Tracheobronchitis) ist irreführend und kommt dadurch, dass Hunde sich meist dort infizieren, wo viele Hunde auf engem Raum gehalten werden (z.B. Zwinger, Hundeplatz, Ausstellungen). Der Zwingerhusten ist eine Mischinfektion aus Viren und Bakterien, welche sich auf Luftröhre und Bronchien beschränkt. Unbehandelt führt die Infektion zu einer Lungenentzündung. Ein Symptom ist ein quälender und trockener Husten, der anfallsweise Auftritt.

Impfungen gegen Zwingerhusten sind umstritten, jedoch werden Mischpräperate gegen die häufig vorkommenden Auslöser eingesetzt.

Virelle Erkrankungen

Anst.Leberentzündung, Parvovirose, Staupe, Tollwut, Pseudowut

Ansteckende Leberentzündung
Diese Krankheit wurde lange Zeit mit der Hundestaupe verwechselt. Eine Unterscheidung war erst möglich, als man die Ursache der Krankheit, das H.c.c.-Virus erkannte. Die ansteckende Hepatitis wird durch alle Körperflüssigkeiten übertragen. Dabei kommt es zu Schädigungen in der Leber, im Atmungs- und Verdauungsapparat, im Zentralnervensystem und an den Augen.
Es sind Fälle bekannt, in denen die Tiere über Nacht starben, ohne dass der Hundebesitzer vorher auffällige Beobachtungen wahrnehmen konnte. Nach zwei bis fünf Tage können folgende Symptome beobachtet werden:

  • klarem Nasen- und Augenausfluss,
  • Mattigkeit,
  • Fressunlust,
  • Fieber
  • und manchmal auch Erbrechen und Durchfall.
 Die Hunde haben Schmerzen in der Lebergegend. Die Krankheit kann auch subakut verlaufen, der Hund fiebert leicht. Dann verbessert sich sein Zustand und er zeigt im Anschluß eine ein- bis zweiwöchige Hornhauttrübung, die von selbst wieder heilt. Nach einem oftmals einwöchigen Fieberanfall mit Symptomen wie apathischem Verhalten und Nahrungsverweigerung verbessert sich der Zustand wieder, um sich anschließend rapide zu verschlechtern. Nun können auch Symptome wie Erbrechen und blutiger Durchfall auftreten.

Zwischen der ansteckenden Leberentzündung des Hundes und der Hepatitis des Menschen besteht kein Zusammenhang.

Eine gegen den Erreger gerichtete Therapie ist - wie bei allen Virusinfektionen - nicht möglich. Tierärztliche Massnahmen können lediglich die Krankheitssymptome lindern. Den besten Schutz gewähren Sie Ihrem Hund durch eine vorbeugende Schutzimpfung.

Parvovirose
Die Parvoviren werden über Hundekot übertragen und können noch nach Jahren Erkrankungen hervorrufen. Nicht nur das Schnüffeln eines Hundes, sondern auch das Mitbringen der Viren an den Schuhen reicht aus.

Die Erkrankung beginnt zunächst mit Fieber und Mattigkeit. Bald darauf stellt sich schwerer, blutiger Durchfall ein. Bei sehr jungen Welpen kann die Infektion zum Herztod führen, ohne das Krankheitszeichen zu sehen waren. Selbst bei einer Intensivbehandlung gerade bei jungen Hunden kommt es oft zum tödlichen Verlauf, da selbst Medikamente bei dem Virus unwirksam sind. Bei Hunden, die das Virus überleben können dauerhafte Herzschäden mit entsprechend eingeschränkter Leistungsfähigkeit zurückbleiben.

Nach neusten Untersuchungen (Ludwig-Maximilian-Universität) reicht wohl eine zweimalige Impfung in vielen Fällen nicht aus, um sicher vor Parvovirose zu schützen. Ausgehend von den Ergebnissen der Studie rät Prof. Truyen daher zu einer frühen Parvoimpfung ab der 6. Woche und zu einer Nachimpfung in der 15. - 16. Lebenswoche.

Staupe
Der Staupeerreger kommt in allen Ländern mit Hundehaltung vor und ist auch hier noch weit verbreitet. Hunde können sich nicht nur bei Kontakt mit anderen Hunden anstecken, viel mehr lauert die Gefahr beim Waldspaziergang, denn Marder und Fretchen können die Krankheit übertragen. Nach einer Inkubationszeit von ca. 1 Woche kommt es zu ersten Krankheitszeichen:
  • Hohes Fieber,
  • Appetitlosigkeit,
  • Mattigkeit,
  • anfänglich wässrig-klarem Augen- und Nasenausfluss,
  • der im weiteren Verlauf dann zähflüssig-eitrig wird.
Gerade dieser eitrige Augen- und Nasenfluss ist hoch infektiös.

Nach scheinbarer Erholung können weitere Symptome wie:
  • Erbrechen,
  • wässrig bis blutiger Durchfall (Darmform der Staupe)
  • und/oder Husten,
  • Atembeschwerden,
  • Lungenentzündung (Lungenform der Staupe).
 Eine besonders gefürchtete Komplikation ist die sog. nervöse Form der Staupe. Dabei verursacht das Staupevirus Schädigungen am Gehirn. Dies äußert sich in psychischen Veränderungen, Zittern, Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Krampfanfällen, vergleichbar dem Erscheinungsbild der Epilepsie. Der Schweregrad der verschiedenen Formen kann variieren. Die "nervöse" Form endet jedoch praktisch immer tödlich bzw. erfordert, dass der Hund eingeschläfert werden muss.

Tollwut
Die Hauptinfektionsquelle sind wild lebende Fleischfresser, in erster Linie Füchse. In letzter Zeit wurde das Virus aber auch verschiedentlich bei Fledermäusen nachgewiesen. Tollwutviren werden von infizierten Tieren mit dem Speichel ausgeschieden. Bissverletzungen durch tollwutinfizierte Tiere sind deshalb besonders gefährlich, weil das Virus über Wunden in den Körper gelangt. Deshalb sollten Sie auch unbedingt vermeiden "besonders zutrauliche Wildtiere" oder zum Beispiel einen überfahrenen Fuchs mit der bloßen Hand zu berühren.

Die Tollwut verläuft typischerweise in 3 Phasen:
Das erste Anzeichen ist oft eine Verhaltensänderung (scheue Tiere werden z. B. zutraulich). Im weiteren Verlauf kann es zu Erregungszuständen und schließlich kurz vor dem Tod zu Lähmungen kommen. Hatte Ihr Hund Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier gehabt, sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.

Pseudowut (Aujeszky'sche Krankheit)
Die Pseudowut ähnelt der Tollwut, jeodch ist eine Herpesvirusinfektion der Auslöser. Da Hunde Endwirte darstellen, verläuft die Krankheit tödlich, meist ist ein starker Juckreiz und Speichelfluss sowie Schluckbeschwerden charakteristisch. Diese Erkrankung ist eine Schweinekrankheit und daher nur durch das Verfüttern von rohem Schweinefleisch möglich.

Einzellinfektionen

 

Toxoplasmose, Einz.Darmparasiten

Toxoplasmose
Die Erreger der Toxoplasmose haben als Stammwirte die Katzen. Eine Ansteckung von Katze auf Hund ist selten, eher infiziert sich ein Hund an rohem Schweine- oder Rindfleisch. In Hunden bilden sich keine infektiösen Stadien und sind daher für den Menschen keine Gefahr.

Ist eine trächtige Hündin infiziert, so kann es zu Fehlgeburten und Missbildungen kommen. Gesunde Hunde bleiben symptomfrei. Sie bilden in Organen und Muskeln Dauerformen, die bei immunschwachen oder alten Hunden Krankheitszeichen von Apathie, Margen-Darm-Beschwerden bis hin zu zentralnervösen Störungen führen kann. Eine Behandlung mit Antibiotika ist möglich.

Einzellige Darmparasiten
Kokzidien und Giardien sind Einzeller, die sich im Darm einnisten, jedoch nur bei immunschwachen oder jungen Hunde ernste Probleme verursachen. Erwachsene Hunde sind immun und zeigen wenn überhaupt einen dünnen Stuhl. Die Erreger sind im Stuhl sehr schlecht nachzuweisen, daher ist eine Diagnose recht schwierig. Sollte Ihr Hund aber mal an unerklärlichem Durchfall leiden und oft an öffentl. Stellen baden, könnten einzellige Darmparasiten dahinter stecken.
 

Sonstige Erkrankungen

Magendrehung

Keine Rasse ist vor einer Magendrehung gefeit, jedoch sind große Rassen gefährdeter.

Die genaue Ursache ist bis heute nicht bekannt, aber die Umstände, unter denen eine Magendrehung entstehen kann. Eine gierig heruntergeschlungene und üppige Mahlzeit, körperliche Anstrengungen nach dem Fressen und Streß können die Faktoren sein. Hunde, die sich leicht erbrechen haben ein erhöhtes Risiko. Ein weiterer Faktor für die Magendrehung ist die Fehlfunktion des am Magenausgang befindlichen Schließmuskels. Der Schließmuskel ist für den Austausch zwischen Magen und Zwölffingerdarm verantwortlich. Arbeitet dieser nicht richtig, verbleibt die Nahrung zu lange im Magen und beginnt dort zu gären, dass führt zu einer Gasansammlung.

Die Magendrehung kann sehr plötzlich auftreten - auch bei gesunden Hunden - und ist hochgradig akut, da eine Magendrehung innerhalb von Stunden zum Tod führen kann. Hierbei dreht sich der Magen um seine eigene Achse und verschließ so nicht nur den Magenein- und -ausgang, sondern auch die Blutgefäße und die Milz wird abgeklemmt.

Der Hund reagiert mit Erbrechen, wobei kaum Flüssigkeit oder Nahrung erbrochen wird. Er wird unruhig, der Vorderbauch ist unnatürlich aufgetrieben und wird sehr hart.

Der Tierarzt kann bei leichten Fällen eine Sonde durch die Speiseröhre einführen und versucht so den Magen zu entleeren. Bei schweren Fällen ist eine OP unausweichlich, der Magen wird geleert und wieder in seine richtige Postition gedreht. Abgestorbene Teile des Magens werden entfernt und der Magen an der Bauchdecke befestigt um seine Beweglichkeit einzuschränken.

Südländische Krankheiten oder Urlaubsmitbringsel

Leishmaniose, Herzwürmer, Babesiose

Bei den nachfolgenden Erkrankungen handelt es sich um solche, die sich Hunde in mediterranen Ländern zuziehen können, wie Italien, Spanien, Frankreich, Portugal, Tunesien, Marokko, Türkei, Griechenland aber auch Bulgarien, Ungarn und Rumänien.

Leishmaniose sind Parasiten die durch den Speichel der Sandfliege übertragen werden. Diese wandern erst unter die Haut um über das Blut in die Organe zu gelangen.

Die Krankheitssymptome bei Hunden können plötzlich oder allmählich auftreten. Meist wird Abmagerung trotz Fresslust und normaler Verdauung festgestellt. Es kommt zu starkem Muskelschwund und Milzvergrösserung. Am auffälligsten sind die Hautsymptome: Das Haarkleid wird dünn, glanzlos, rau, stellenweise kahl, die Haut schuppt sich. Die Krallen werden häufig spröde und wachsen länger als normal.

Gegen den Leishmanienbefall gibt es eine einfache Regel: Nicht vor 8 Uhr morgens und nicht nach 18 Uhr abends nach draußen gehen. Denn in dieser Zeit ziehen sich die Überträger zurück.

Herzwürmer werden durch verschiedene Stechmücken übertragen. Die Herzwürmer können zu Erkrankungen des Herzens und der Lunge führen. Der Befall von großen Herzgefäßen und der Lunge ist möglich sowie eine Bauchwassersucht.

Die Behandlung gestaltet sich schwierig, da die adulten Würmer schwer abzutöten sind und manchmal operativ entfernt werden müssen.

Vorbeugen kann man mit Medikamenten gegen den Befall von Mikrofilarien.

Die
Babesiose wird durch die Auwaldzecken übertragen. Diese lässt die Babesien über den Saugrüssel ins Blut, wo die Babesien in die roten Blutkörperchen eindringen und sich explosionsartig vermehren. Dadurch werden die roten Blutkörperchen zerstört.

Der Hund reagiert Anfangs mit Fieber, später mit zunehmender Mattigkeit und Fressunlust. Nach einigen Tagen haben sich die Babesien so stark vermehrt, dass der durch die Zerstörung der roten Blutkörperchen anfallende rote Blutfarbstoff über die Nieren mit dem Harn ausgeschieden wird. Der Urin verfärbt sich dann dunkelrot bis schwarz.

Es ist auch möglich, das die mit Babesien befallenen roten Blutkörperchen die kleinen Blutgefäße im Gehirn verstopfen und der Hund so einen Hirnschlag bekommt.

Je schneller eine geeignete Behandlung eingeleitet wird, desto größer sind die Chancen für eine Heilung. Bei den ersten Anzeichen von Mattigkeit nach einem Zeckenbefall im Urlaubsland sollte deshalb sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Er ist mit der Erkrankung vertraut und wird gezielt untersuchen. Zur Behandlung der Babesiose stehen gut wirksame Medikamente zur Verfügung, die aber nur dann helfen, wenn noch nicht zu viele rote Blutkörperchen zerstört worden sind.

Notfallapotheke

Erste-Hilfe-Koffer

Der Erste-Hilfe-Koffer für Ihren Hund sollte ähnlich aufgebaut sein wie Ihrer. Folgende Utensilien sollte der Koffer beinhalten:

  • Pinzette (z.B. Augenpinzette) (Apotheke): mit schmaler abgerundeter Spitze zum Entfernen von Dreck, Fremdkörper oder Dornen aus Wunden und Haut
  • Zeckenzange (Zoofachgeschäft / Tierarzt)
  • Schere (Apotheke): leicht gebogen, abgerundete Spitze zum Schneiden von Gaze und Heftpflaster und gegebenenfalls Haare um Wundränder
  • Plastikspritzen (Apotheke): 10 ml Spritzen zum Eingeben von Medikamenten
  • Taschenlampe, kleine Stabtaschenlampe (Elektrofachhandel): zum Betrachten von Ohren, Maul und Wunden
  • Cold / Hot Packung (Apotheke)
  • Fieberthermometer (Apotheke)
  • Mullbinden (Apotheke): 2 - 3 Stück (Breite 2,5 cm / 4 cm / 8 cm)
  • Gazetupfer (Apotheke): mehrere Ausführungen, möglichst steril
  • Verbandswatte (Apotheke)
  • Heftpflaster: 2,5 - 6 cm breit, die selbst zurecht geschnitten werden können
  • Alflex (Tierarzt): elastische und selbstklebende Binde (Breite 2,5 cm/ 5 cm)
  • Desinfektionsmittel:
    • Wasserstoffperoxid 3%: zum Desinfizieren oberflächlicher Hautwunden oder Abschürfungen, die mit Dreck oder Rost verschmutzt sind
    • Jodtinktur: zum Reinigen und Desinfizieren von Wunden Antibiotisches Wundpuder: für eine lokale antibiotische Wundversorgung.

Tötliches Virus innerhalb der ersten Lebenstunden

Das Canine Herpesvirus

Ein Alptraum für jeden Züchter. Endlich ist der ersehnte Wurf da, die Welpen und die Hündin haben die Geburt überstanden, doch schon nach wenigen Tagen bekommen die Welpen Durchfall, saugen nicht mehr, jammern kläglich und sterben schließlich.
Eine Ursache für das Welpensterben kann das canine Herpesvirus sein.
Ein Herpesvirus beim Hund, in der Literatur meist als Canine Herpesvirus Typ 1 (CHV-1 ) bezeichnet, wurde im Jahr 1965 in den USA entdeckt. Infektionen mit dem CHV-1 gelten seither weltweit als eine der Hauptursachen des "infektiösen Welpensterbens" in den ersten Lebenswochen.
Über die Auswirkungen von CHV-1 Infektionen beim erwachsenen Hund gibt es wenig Informationen, denn eine frische Infektion beim erwachsenen Hund wird kaum bemerkt. Es kann anfangs ein leichter Schnupfen auftreten, der mit großer Wahrscheinlichkeit übersehen wird. Das Virus bildet dann eine versteckte Infektion; unter Stress kann es zu einer Reaktivierung und zur Ausscheidung der Erreger kommen.
Man kennt es vom Lippenherpes beim Menschen - Nur in diesen akuten Erkrankungsphasen besteht Infektionsgefahr!
Hierfür kommen Ausstellungen, Prüfungen, der Deckakt, die Trächtigkeit, die Geburt und ähnliche Ereignisse infrage.
Es besteht ein Zusammenhang mit der Unfruchtbarkeit der Hündin oder des Rüden, mit Fruchtresorptionen, Aborten, Frühgeburten, Mummifikationen der Früchte und Totgeburten.
Beim erwachsenen Hund besteht keine tödliche Gefahr.
Praktisch alle Hunde mit Kontakt zu anderen Hunden haben schon einmal Kontakt mit dem Herpesvirus gehabt. Das Virus wird durch den direkten Kontakt mit infizierten Hunden übertragen, nämlich erstens über die Nase oder den Fang, z. B. beim Sozialverhalten, zweitens durch die Geschlechtsorgane, z. B. beim Deckakt, oder bei der Geburt und 3. durch die Plazenta während der Trächtigkeit von der Mutter auf die Früchte.
Am häufigsten erfolgt die Infektion der Welpen in den ersten 3 Lebenswochen. Sie infizieren sich zum einen durch das Vaginalsekret während der Geburt zum anderen kann das Virus aber auch nach der Geburt durch den Speichel der Mutter, eines infizierten Wurfgeschwisters oder eines anderen infizierten Hundes, z.B. während des Beleckens der Welpen übertragen werden.
Stark infizierte Welpen hören plötzlich auf zu saugen, fühlen sich schlapp an und schreien und wimmern. Der Kot kann weich und gelb-grün aussehen. Die Leber schwillt an, die Welpen haben Bauchschmerzen. Einige zeigen auch Störungen der Atmung mit Nasenausfluss.
Infizieren sich die Welpen während der Geburt, sterben sie in den ersten Lebenstagen, meist ohne besondere klinische Anzeichen.
Infiziert sich ein Welpe innerhalb der ersten zwei Lebenswochen, besteht in der Regel keine Heilungschance.
Sind die Hunde älter als zwei bis drei Lebenswochen, können sie die Infektion mit der Bildung spezifischer Antikörper, deren Höhe - Titer - entscheidend ist für den körperlichen Schutz.
Bei über 5 Wochen alten Welpen verläuft die Infektion meist so wie bei erwachsenen Tieren.
Gegenwärtig gibt es keine virusspezifische Therapie gegen eine CHV-1 Infektion. Jede Behandlung kann nur eine Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte zum Ziel haben, etwa in Form von Ernährung oder der Gabe von Medikamenten gegen Durchfall.
Die Welpen sollten so warm wie möglich gehalten werden, Umgebungstemperatur ununterbrochen um 38.0 - 39.0 Grad C, z.B. durch Rotlicht, Wärmedecken oder Wärmflaschen. Damit wird das Einhalten einer einheitlichen Körpertemperatur der Welpen unterstützt. Wenn die Körpertemperatur der Welpen nämlich nicht unter die physiologische Grenze fällt, kann sich das Herpesvirus auch nicht optimal vermehren.
Wie kann man sicher feststellen, ob ein Zuchttier CHV-1 infiziert ist? Indem man verdächtige ungeimpfte Tiere einer Blutuntersuchung auf Herpesvirus Antikörper und dessen Titerbestimmung unterzieht. Das Ergebnis liegt spätestens nach wenigen Tagen vor, die Untersuchung ist nicht teuer und hat großen Aussagewert für das weitere Vorgehen. Sind Antikörper vorhanden, ist das Tier schon infiziert und bleibt es lebenslang. Dann ist dringend die Impfung der Hündin anzuraten.
Erst seit kurzer Zeit gibt es eine vorbeugende Impfung gegen das CHV-1 auf dem Markt, welche in Stresssituationen (Deckakt, Geburt ) bei infizierten Hunden eine belastbare, spezifische körpereigene Abwehr gegen das Virus schafft. Es ist durchaus berechtigt, auch nicht auf Herpes-Antikörper getestete Hündinnen zu impfen. Diese Impfung ist sehr gut verträglich und schützt gleichermaßen die Hündin wie auch ihre Welpen.
Dafür muss die Hündin jeweils etwa 1-2 Wochen vor jedem Deckakt und etwa 1-2 Wochen vor jedem Geburtstermin mit dem Herpesimpfstoff (Fa. Merial ) geimpft werden.
Diese Impfung ist sehr gut verträglich und schützt gleichermaßen die Hündin wie auch die Welpen.
Leider besteht der hohe Antikörpertiter nach einer Impfung oder Infektion nicht zeitlebens. Er erreicht seinen Höhepunkt drei Wochen nach der Impfung oder Infektion und fällt dann langsam wieder in einen unwirksamen Bereich ab. Dies erklärt, warum zu jedem neuen Deckzyklus auch ein neuer Impfzyklus gehört.
Infizierte Hündinnen, die keinen ausreichenden Herpes-Antikörpertiter besitzen, stellen einen Infektionsherd für andere Hündinnen, Rüden und Welpen dar. Dies birgt eine große Gefahr für die Verbreitung des Virus beim Deckakt und unter mehreren Zuchttieren eines Zwingers.
Die Herpesdiagnostik und -impfung bietet inzwischen eine wirksame vorbeugende und behandelnde Waffe gegen das Virus.
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden